Informationen zum VIDEOAKTIV Testverfahren
Das Mess- und Testlabor von VIDEOAKTIV treibt einen hohen Aufwand beim Testen von Camcordern und Kameras.
Wie das Testverfahren von VIDEOAKTIV im Detail funktioniert, finden Sie hier anschaulich erklärt.
Messen, testen, ausprobieren: In einem aufwändigen Prozess machen sich die VIDEOAKTIV Tester ein genaues Bild von jedem Camcorder und vermitteln dieses in einem ausgeklügelten Wertungsverfahren. Wie die Messwerte in der Tabelle zustande kommmen und was sie bedeuten, lesen Sie hier
Die Testbilder und Testvideos finden Sie in der Detailansicht zu jedem Camcorder.
Tageslicht bei 900 Lux
Farbspiele: In der Tageslichtsituation erkennt man im Hintergrund viele Farbtöne, die in der Natur kaum, im alltäglichen Straßenbild jedoch sehr häufig vorkommen. Rasen, Blumen und Perücke steuern die Grundfarben bei. Das weiße Schaf macht die Überprüfung des Weißabgleichs möglich und zeigt - zusammen mit dem feinen Rasen - die Auflösungseigenschaften.
Kunstlicht bei 150 Lux
Farbneutral: Hauttöne sind bei Kunstlicht besonders kritisch, denn hier kommt es auf den Weißabgleich an. Zudem zeigt der Hintergrund, ob der Camcorder bei 150 Lux ein erhöhtes Rauschen erzeugt. Die Haare machen eine reduzierte Auflösung sichtbar.
Schwachlicht bei 30 Lux
Nachts sind alle Katzen grau: Bei Schwachlicht ist das Rauschen besonders deutlich sichtbar. Die Auflösung und das Farbverhalten sinken drastisch. Im Testbild sind prinzipiell alle Grundfarben enthalten: Gelbe Blumen, grüne Blätter, eine blaue Blume am Boden und im Anschnitt eine rote Perücke.
Delta E 94 Farbabweichung
Dieses Diagramm zeigt, wie genau der Camcorder Farben wiedergibt. Ein repräsentativer Querschnitt von Farben über das Spektrum erlaubt die Selbstanalyse. Je höher sich ein Wert über der Grundlinie erhebt, desto weniger exakt ist seine Wiedergabe. Der Mensch hat ein eigenes, nichtlineares Empfinden für Farbtreue. Das hat man bereits 1994 erkannt und in einem ISO-Standard namens Delta E94 berücksichtigt. Er enthält eine Festlegung, wie – abhängig von Farbort und Helligkeit – der Mensch auf Farben reagiert. Wir ermitteln diesen einheitenlosen Wert und tragen ihn des einfacheren Verständnisses wegen als Prozentwert auf. Bei Kunstlicht (hellgraue Linie) stimmen Farben oft weniger als bei Tageslicht (dunkelgraue Linie), weshalb diese Kurve näher an Delta 0 liegt.
Farbsättigung
Das Wolkenkratzerdiagramm vor dem Farbspektrum zeigt für dieselben Farben wie bei der Farbabweichung die Sättigung an. Je höher der Balken, desto gesättigter die Farbe. Nicht gesättigte Farben, wie sie in den gemischten Farben vorkommen, haben kleinere Säulen. Um den Optimalwert zu erkennen, steht außer den Säulen für Schwachlicht (schwarz), Kunstlicht (grau) und Tageslicht (hellgrau) noch die weiße Säule im Hintergrund. Die Skalierung ist wiederum als Prozentwert des Maximalwerts gesättigter Farben angegeben. Ein Unterschied um 5 Prozent ist im Bild bereits gut wahrzunehmen. Wir haben querliegende Durchschnittslinien eingetragen, die das mitttlere Niveau anzeigen. Eine Kamera sollte möglichst hoch liegende Kurven haben, gerade bei Schwachlicht. Bei Tageslicht liegt das Optimum des herkömmlichen Video-Farbraums bei 100 Prozent. Werte darüber fallen intensiv aus; Sättigungswerte unter 3 Prozent sieht man im Bild nicht mehr, die Farbe versinkt im Schwachlicht-Schwarz.
Schärfemessungen
Auf der horizontalen Achse ist die Auflösung (die Anzahl von parallel nebeneinander oder übereinander darstellbaren Schwarzweiß-Linienpaaren) abgetragen. Alle Auflösungen werden als "Linienpaare pro Bildbreite" (LP/BB) definiert. Gleiches gilt für die Vertikalauflösung (Türkis-Kurve). So zeigen die Kurven direkt, ob die Vertikalauflösung des Camcorders genauso hoch ist wie die Horizontalauflösung.
Höhere Werte sind besser, maximal kann die Hälfte der HD-Horizontal-Auflösung von 1920 Pixeln, also 960 Pixel erreicht werden.
Lichtsituation
Die Lichtsituation entspricht im ersten Teil des Clips Innenraumbeleuchtung bei etwa 150 Lux Lichtstärke.
Im zweiten Teil des Videos wird eine Lowlight-Lichtsituation mit etwa 20 Lux geschaffen.
Stand und Schwenk
Die ruhigen Szenenteile am Anfang und Ende verdeutlichen das Bildrauschen.
Der Schwenk dient vor allem dazu Bildfehler wie Verwischungen oder Artefakte zu erkennen.
Bildausschnitt und Camcordereinstellung
Das Video wird im Online-Player in Original-Größe dargestellt, die Bildqualität entspricht aufgrund der Umwandlung des Videos in das Flash-Format allerdings nicht der originalen Videoqualität. Die Download-Videodatei ist so, wie sie der Camcorder ausgibt. Das ermöglicht den Test im Schnittwerkzeug und die Beurteilung der Original-Bildqualität. Das Testvideo ist in der Automatikeinstellung des Camcorders aufgenommen. Funktionen, die für eine Verlängerung der Verschlusszeit bei wenig Licht sorgen, sind wenn möglich abgeschaltet.
Tonfrequenzkurve
Je schneller die schwarze Kurve über die -12 dB-Linie klettert, desto kräftiger die Bässe; je später sie unter diese Linie abfällt, desto besser die Höhenwiedergabe. Geeicht ist die Kurve auf 0 dB bei 1000 Hz.. VIDEOAKTIV hat eine ideale Camcorder-Mikrofonkurve definiert (blau). Sie berücksichtigt, dass die Aufzeichnungssensibilität in den Bässen (>70 Hz) abfallen darf, da Bass-Störgeräusche Aufnahmen zerstören (Trittschall). Einbrüche in der Kurve zeigen einen unhomogenen Frequenzverlauf und Klangeinbußen im darunter angegebenen Frequenzbereich, der das hörbare Spektrum zwischen 20 Hz und 20.000 Hertz abdeckt.